Liebes Trainerteam,
Wie lief die Hinrunde für Euch und Eure Mannschaft?
Nicht so gut wie erhofft und wie es am Anfang aussah. Nach einer Reihe von Turnieren ohne Niederlage am Ende der F-Jugend und im ersten E-Jugend-Einladungsturnier sahen wir dem ersten E-Jugend-Jahr optimistisch entgegen, weil es uns oft gelungen war, auch Teams mit größer gewachsenen Akteuren auszuspielen.
Die Rahmenbedingungen hatten sich geändert: weil es logistisch nicht mehr anders zu schaffen war, legten wir – das Trainerteam aus Bernd Rosinus, Moritz Roden und Jürgen Ebenau – das Training von E2 und E4 zusammen. Das war alternativlos – ging aber vor allem zu Lasten der E2, an deren spielerischer Weiterentwicklung wir in der oft sehr großen Trainingsgruppe (z.T. 26 Kinder) nicht mehr so feilen konnten, wie es in der höheren Altersklasse nötig wäre.
Zum Saisonstart schienen sich aber die Erfolge aus dem letzten F-Jugend-Halbjahr zu wiederholen. Nach einem kontrolliert herausgespielten Startsieg gegen Nackenheim kam das gefühlte Spitzenspiel gegen Mainz 05, das die erste Partie schon 9:0 gewonnen hatte. Hochkonzentriert, engagiert und als gemeinsam spielendes Team holten wir einen Rückstand auf und erreichten zur Überraschung der 05er ein Remis.
Nach diesem Saisonstart kam dann die Ernüchterung. Es stellte sich heraus, dass in der Gruppe I der Kreisklasse zwar viele E2-Teams gemeldet waren – diese aber in aller Regel aus älteren 2004 geborenen Spielern bestanden. Ihren 2005er Jahrgang ließen die anderen Klubs als E3 auflaufen, anders als wir TSGler. Die körperliche Unterlegenheit konnten wir nicht mehr spielerisch kompensieren, oft verloren wir zudem nach dem zweiten Gegentor die Linie – agierten nicht mehr als Team, hielten die Positionen nicht konsequent. Und selbst wenn wir konzentriert spielten, führten individuelle Fehler zu Gegentoren – etwa gegen Zornheim.
Erst im letzten Drittel der Hinrunde fassten wir wieder Fuß und siegten gegen Laubenheim. Doch eine Serie wurde nicht daraus. Am nächsten Spieltag verschenkten wir gegen Hechtsheim in den letzten zwei Minuten eine 3:2-Führung. Abschlussschwäche und taktische Naivität kosteten uns einen fast sicheren Sieg – und damit zwei Tabellenplätze nach der Hinrunde.
In die Winterpause gingen wir dann trotzdem nach einer sehr disziplinierten Leistung mit einem 0:0 gegen den ehemaligen Angstgegner FSV Oppenheim. Da machte die Mannschaft wieder alles richtig – bis auf die Chancenverwertung …
Was war für Euch das schönste Erlebnis seit den Sommerferien?
Gewiss das 1:1-Remis gegen Mainz 05. Da stimmte alles – die Einstellung, die Aggressivität, das Zusammenspiel – ein bisschen Glück war auch dabei. Und es stellte sich bei Spielern und Umfeld eine regelrechte Euphorie ein.
… und was lief nicht optimal in der Hinrunde?
Bei klaren Rückständen haben wir mitunter unsere Linie verloren. Da dachten immer wieder mal Spieler, sie müssten es jetzt allein richten, statt im Zusammenspiel. Und Sololäufe gegen physisch überlegene Gegner sind natürlich selten erfolgreich.
Was war für Euch außerhalb des Fußballplatzes besonders erwähnenswert?
Das Engagement einiger Eltern beim Getränkeverkauf ist wirklich klasse.
Keine schöne Erfahrung war es, einige Jungs, die nach der WM ihre Fußballbegeisterung entdeckt hatten, nach Hause schicken zu müssen, weil die Trainingsgruppe schon zu groß ist. Das ist bitter, und auch das Grummeln der Eltern kann ich nachvollziehen.
Das schönste/wichtigste Tor?
Das wichtigste Tor war der Ausgleich gegen Mainz 05. Nicht nur wegen des Überraschungserfolges, sondern weil wir unsere spielerische Linie gegen ein starken Gegner durchhielten und das zum Erfolg führte. Ivano Galic stand zehn Meter vor dem Tor und früher hätte er es allein versucht – aber jetzt hatte er das Auge für den noch besser postierten Mitspieler.
Was sind eure Ziele für das Fußballjahr 2015?
In der Rückrunde dürfen wir uns nicht von der körperlichen Überlegenheit der Gegner einschüchtern lassen, sondern unsere technischen Vorteile konsequent ausspielen. Das geht nur, wenn alle zusammenspielen. Um dass verstärkt zu trainieren, werden wir in den Trainingseinheiten wieder mehr an Spielzügen der E2 feilen müssen – und das Team dafür stärker von der E4 trennen, bei der wir noch an vielen Grundtechniken arbeiten müssen.
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