“Kein Grund, warum wir nicht weiter aufsteigen sollten”

Nicole Madjidi ist seit über 30 Jahren im Verein und hat von der Trainerin bis zur Vorsitzenden des Fördervereins praktisch alles gemacht. Im Interview mit FUBAZZA spricht sie unter anderem über Bretzenheim, die TSG und warum Derbys nicht mehr das Gleiche sind wie früher.

Hallo Nicole, erstmal vielen Dank für das Interview. Erste Frage, einfach um dich vorzustellen: Bist du aus Bretzenheim?

Ich bin in Mainz geboren und mit 14 nach Bretzenheim gezogen.

Und gibt es etwas, was dir an dem Ort besonders
gefällt?

Ich kann einkaufen, Sport treiben, Veranstaltungen besuchen – ich habe alles hier direkt im Ort.

Kommen wir zur TSG. Was genau machst du im Verein?

Oh Gott…ich mache so viel. Oder habe so viel gemacht. Inzwischen bin ich Leiterin des Spielbetriebs der Herren und Altherren. Ursprünglich habe ich als Trainerin angefangen, war Stellvertretende Jugendleiterin und Vorsitzende vom Förderverein. Dann war ich bis zum Aufstieg in die Landesliga Betreuerin der aktiven Mannschaften. Anschließend habe ich mich dann so langsam in den administrativen Teil zurückgezogen.

Nicht gerade wenig. Du bist schon seit über 30 Jahren bei der TSG. Gibt es in dieser Zeit einen Moment oder eine Zeitspanne, die für dich herausragt, an die du dich immer erinnern wirst?

Es gab so viele Momente. Als meine Kinder noch selbst in der Jugend gespielt haben, war das eine tolle Zeit. Dann später die Aufstiege, klar, mit den Aktiven, das war schon toll. Auch die Pokalsiege der alten Herren. Es gibt also sehr viele.

Du hast die Jugend schon angesprochen. Dort sind Spiele gegen andere Bretzenheimer Vereine – zum Beispiel Moguntia oder SV Bretzenheim – immer etwas Besonderes. Siehst du andere Vereine hier eher als Rivalen oder als Partner?

Wir haben uns, denke ich, ein ganzes Stück besser entwickelt als die angesprochenen Vereine, gerade was die Jugendarbeit angeht. Früher waren die Spiele gegen die „12er“ tatsächlich richtige Derbys. Heute ist das schon etwas anders. Wir haben uns eindeutig weiterentwickelt.

Das stimmt sicher. Was macht für dich, auch bei dieser Entwicklung, den Verein generell aus?

Ich denke wir sind eine sehr homogene Truppe, auch im Vorstand klappt das super. Wir haben natürlich viel Kontinuität, was zum Beispiel auch unseren Trainer der ersten Mannschaft angeht. Mit dem arbeite ich schon seit gefühlt 20 Jahren zusammen. Ich finde es besonders schön, dass viele unserer aktiven Spieler selber Trainer in der Jugend sind. Das bereichert die Bindung zwischen Jugend- und aktivem Bereich natürlich noch.

Bei dieser Kontinuität gibt es aber natürlich auch eine Entwicklung. In den letzten Jahren ein bisschen weg von dem ursprünglichen „Kinner vun de Gass“-Motto. Wie siehst du das?

Das Programm fand ich eine lange Zeit richtig gut. Mittlerweile versuchen wir etwas mehr, sowohl den Leistungssport als auch den Breitensport zu fördern, sodass wir jeden erreichen können.

Wenn du in die Zukunft der TSG schaust, welche Vorstellungen und Wünsche hast du da?

Das ist eine schwierige Frage, muss ich sagen. Also ich freue mich, dass wir es jetzt endlich schaffen, unser Kioskhäuschen auf den Weg zu bringen. Ansonsten versuchen wir gerade im aktiven Bereich die Jugendspieler zu integrieren und ich denke, da sind wir auf einem richtig guten Weg.

Du warst ja auch selbst lange in der Jugendarbeit tätig. Wenn man sich beispielsweise die A-und B-Jugend anschaut, ist dort schon eine deutliche positive Entwicklung zu erkennen. Wie siehst du das?

a, auf alle Fälle. So hoch haben wir noch nie gespielt. Zu den Zeiten, als ich noch im Jugendbereich tätig war, waren wir eigentlich immer nur in den Kreisklassen unterwegs.

Und denkst du, dieser Weg sollte so weiter gehen?

Das kommt jetzt drauf an. Klar denke ich, wir sollten zusehen, dass wir uns erst einmal etablieren. Aber wenn wir es sportlich schaffen, gibt es keinen Grund, warum wir nicht weiter aufsteigen sollten.

Die TSG besteht ja nicht nur aus Fußball. Hattest du mit den anderen Sportarten je viel Kontakt oder lag der Fokus immer mehr auf dem Fußball?

Immer größtenteils Fußball. Klar, ich bin früher manchmal zu den Ringkämpfen oder zu den Handballspielen gegangen. Aber im Normallfall war ich immer bei Fußball. Ich war schon als Kind an Fußball interessiert. Ich habe keine Ahnung, wo das herkam. Ich war dann auch froh, dass meine Kinderauch fußballinteressiert waren und ich die Möglichkeit hatte, zu einem Fußballverein zu gehen. Meine Kinder haben nach ihrer Zeit als Jugendspieler aufgehört mit dem Fußball. Aber ich bin beim Verein hängen geblieben.

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