Die taktische Marschroute der Gastgeber war von vornherein klar: Der Trainer steckte auf dem schon aufwändig linierten neuen Kunstrasen extra ein besonders kleines Spielfeld ab. Wir kannten ihn vom Vorjahr – da hatte er auch als Laubenheimer Trainer Kick’n’Rush spielen lassen, mit einem Zug vom eigenen zum gegnerischen Tor.
Die TSG-Kicker setzten ihr konzentriertes Spiel vom Pokalmatch in Lörzweiler fort, kontrollierten den Ball und hielten mit der Abwehr um Ivano Galic, Constantin Dietrich und Leander Rosinus die langen Bälle vom Tor fern. Nur nach vorne mangelte die Durchschlagskraft, ehe Rosinus auf die rechte Angriffsseite wechselte und zu druckvollen Flankenläufen ansetzte. Nach einem legte Felix Rey das Führungstor auf.
Das Rezept war gefunden: Nach weiteren Flanken von Rosinus von rechts und Ebenau von der linken Seite, erhöhten Fakovic, Rosinus und Ebenau auf 4:0. Das Spiel schien entschieden, ein reingestochertes 4:1 kurz vor der Pause schien nur eine Fußnote.
Doch nach dem Wechsel kamen zwei Faktoren zusammen: Die TSG rotierte, auch in der Deckung, und die Einheimischen waren noch einmal auf ihre “gradlinige” Spielweise eingeschworen worden. Drei hohe und lange Bälle später, nach ungeschicktem Zweikampfverhalten der Blauen stand es 4:3, und das Momentum schien auf Weisenauer Seite. Da erwischten die Bretzenheimer sie mit den eigenen Mitteln. Außenverteidiger Jonas Kraft erkämpfte einen Freistoß an der Außenlinie, Moritz Ebenau flankte den Ball auf Maxim Möllers Kopf, der im Rückwärtslaufen in Lewandowski-Manier auf 5:3 erhöhte. Aufatmen – aber nur wenige Minuten. Denn ein erneutes ungeschicktes Einsteigen im Zweikampf brachte den Weisenauern einen Stafstoß ein, den der Keeper sicher vollstreckte.
Die Bretzenheimer hielten nun den Ball möglichst weit weg vom eigenen Tor, setzten den SVW unter Druck und erspielten sich eine Reihe Torchancen. Fünf Minuten vor Abpfiff zahlte sich die Vorwärtsverteidigung aus: Ebenau setzte sich bei einem Pressschlag durch und vollstreckte mit strammem Linksschuss ins lange Eck. Endlich ist die Sache klar!? Mitnichten: Im Gegenzug schlief die TSG-Abwehr erneut – 5:6. Drei spannende, hitzige Minuten noch, dann Erleichterung beim Abpfiff.
An der Konsequenz im defensiven Zweikampf müssen die Blauen noch arbeiten. Aber langweilig war es zumindest nicht.
Das Team: B. Rosinus, Galic, Dietrich, L. Rosinus, Möller, Rey, Fakovic, Kraft, Graf, Lehmann, Ebenau.
Tore/Assists: L. Rosinus (1/3), Möller (1/0), Fakovic (1/0), Rey (1/0), Ebenau (2/2).
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