Einst Förderer von Timo Schmidt, heute ein wichtiger Unterstützer des Vereins

Rainer Ott kennt die TSG so gut wie kaum ein anderer. In Bretzenheim geboren und aufgewachsen, trat er dem Verein 1973 im Alter von sechs Jahren bei. Anschließend durchlief er alle Jugendmannschaften, spielte aktiv und war unter anderem fünf Jahre lang Leiter der Abteilung Fußball. Inzwischen ist er mit seinem Fachunternehmen für Sanitär und Heizung ein wichtiger und treuer Sponsor der des Vereins.

„Für den Ort ist die TSG sehr wichtig“, findet der 53-jährige, der schon sein ganzes Leben in Bretzenheim wohnt. Dabei habe sich die Bedeutung etwas gewandelt. Während sich die Jugendmannschaften früher fast ausschließlich aus Bretzenheimer Jungs wie Rainer Ott selbst zusammensetzten, ist das Einzugsgebiet der TSG heute deutlich größer. „Wir sind früher auch alle gemeinsam in die Schule gegangen, das ist heute eben anders.“ Wobei er nicht das Gefühl habe, dass die Verbundenheit zum Verein darunter leidet: „Im Moment finde ich’s extrem gut, was in der Jugend passiert.“

Dazu passt die hohe Durchlässigkeit zwischen dem Jugend- und Aktivenbereich. In den Kadern der drei Aktivenmannschaften stehen derzeit sage und schreibe 37 ehemalige Jugendspieler. Kein Wunder bei der hohen Qualität der Jugendteams – die U19 spielt Regionalliga, die B- und D-Jugend Verbandsliga und die C-Jugend ist letzte Saison nur knapp an der Landesligameisterschaft gescheitert.

Einen großen Anteil an dieser inzwischen sehr engen Verzahnung zwischen den Aktiven und der Jugend hat Timo Schmidt, der bereits in seiner siebzehnten Saison als Trainer der ersten Mannschaft ist. Er hatte die Mannschaft 2004 mit gerade einmal 29 Jahren nach dem Abstieg aus der Bezirksliga übernommen. „Dass der Vorstand mir damals das Vertrauen geschenkt hat, hat mich total gefreut“, erinnert sich Timo Schmidt in der FUBAZZA aus dem Januar 2020.

Der Abteilungsleiter damals: Rainer Ott, der ein Jahr zuvor das Amt von Horst Kollmus übernommen hatte. „Meine erste Amtshandlung war es, Peter Krawietz zu entlassen“, erinnert er sich. Krawietz war zur Jahrtausendwende als Trainer mit der ersten Mannschaft aufgestiegen und stand nach drei Saisons erfolgreichen Abstiegskampfs in der Winterpause der Saison 2003/04 mit dem Team auf dem letzten Tabellenplatz. Also ersetzte Rainer Ott ihn mit Günther Neuser, der den Abstieg aber auch nicht verhindern konnte.

Als Zeichen des angestrebten Neuaufbaus entschloss sich der Vorstand, zur neuen Saison mit Timo Schmidt einen jungen TSGler zum Trainer zu machen. „Es ging darum, das Ding komplett neu aufzuziehen. Der Abteilung ging es finanziell schlecht und wir wollten, dass es langsam wieder bergauf geht“, erklärt Rainer Ott. Die Liga sei dabei zweitrangig gewesen. Tatsächlich konnte die Mannschaft in den ersten beiden Saisons den erneuten Abstieg nur knapp verhindern. „Die ersten ein, zwei Jahre waren schwer, aber von uns gab es überhaupt keine Bedenken wegen Timo“, versichert Rainer Ott, der damals Ende 30 war.

Timo Schmidt und der Vorstand um Rainer Ott etablierten zwei Prinzipien, die bis heute ein wichtiger Teil der TSG-Identität sind: Die oben bereits erwähnte enge Verzahnung zwischen Jugend und Aktiven sowie das Nicht-Bezahlen der Spieler. Seit dem Abstieg im Jahr 2004 bekommen Spieler bei der TSG kein Gehalt oder Prämien.

So kennt es Rainer Ott auch aus seiner Zeit als Spieler bei der TSG, die er bereits im Alter von 25 Jahren beendete – wegen Verletzungen, aber auch um sich mehr auf seine Firma „Ott-Bad“ zu konzentrieren, die heute ein wichtiger Sponsor der Fußballabteilung ist. „Wir machen alles, was Sanitär und Heizung im Haus betrifft“, erklärt der Gründer und Eigentümer. Dass seine Unterstützung nicht für Spielergehälter, sondern lieber für Projekte wie das neue Sportplatzgebäude direkt auf der Bezirkssportanlage genutzt wird, sieht er positiv: „Die Verbandsliga ist dadurch sicherlich das Maximum für die TSG, aber das ist auch in Ordnung. Ich finde es absolut gut, dass das alles auch ohne Geld geht.“

Neben seiner aktiven Spielerkarriere und dem Amt des Abteilungsleiters war Rainer Ott auch eine Zeit lang als Trainer der E- und A-Jugend aktiv, kurzzeitig übernahm er sogar die erste Mannschaft – „als Nothnagel für drei Monate, nachdem es einen Trainer-Rausschmiss gab.“ Darüber hinaus war er Mitglied im Spielausschuss, zweiter Vorsitzender des Vereins und gründete 1998 mit fünf Freunden gemeinsam den Förderausschuss, der heute als Förderverein bekannt ist. Zwei Wünsche hat Rainer Ott für die Zukunft des Vereins. Erstens: „Ein großer Sponsor wäre schon toll.“ Und zweitens wünsche er sich, dass „die ganzen ehemaligen Aktiven-Spieler sich öfter auf dem Sportplatz sehen lassen.“ Es könne doch nicht sein, dass seine ehemaligen Mitspieler „alle zu faul, zu alt und zu dick sind, um ihren Körper sonntags auf den Sportplatz zu tragen!“

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